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Mittwoch, 11. Oktober 2006Kalifornienurlaub - Yosemite NationalparkWas soll ich schreiben? Wow... Man liest die Werbung und denkt sich "Blabla, die haben mal wieder gekifft." Und dann fährt man dort rein, fängt an zu wandern und kommt stundenlang aus dem Staunen nicht mehr raus. Die Landschaft ist absolut unbeschreiblich. Das erste, was man von El Portal aus anfährt ist der El Capitan. Eine massive, 1000m hohe Wand aus Granit. Den kann man nicht beschreiben, den muss man einfach gesehen haben. Die Straße schlängelt sich dann weiter gemütlcih durch das Yosemite Valley bis zu den verschiedenen Parkplätzen. Das Tal selbst ist absolut flach auf etwa 1200m ü.NN. Früher war das mal ein riesiger See, der irgendwann versandet ist. Man steht heutzutage sozusagen auf der Wasseroberfläche. Wir haben unser Auto schließlich abgestellt und sind mit den kostenlosen Shuttlebussen bis Happy Isles gefahren. Von dort aus ging es zu Fuß weiter. Was das "zu Fuß" an dem Tag bedeuten sollte war wohl weder Manu noch mir so richtig klar. Wir hatten uns überlegt, den Mist Trail entlang am Vernal Fall vorbei zum Nevada Fall zu laufen. Dort wollte ich dann gern sehen, daß wir weiter auf den Half Dome kommen. Nun, die beiden Falls haben wir erledigt, am Half Dome sind wir gescheitert. Von Happy Isles bis zum oberen Ende des Nevada Falls sind es etwa 5km über den Mist Trail. Allerdings wollen dabei 600m Höhenunterschied überwunden werden. Der Wasserfall befindet sich nämlich auf 1800m ü.NN. Das bedeutet zwischendurch schonmal eine ziemliche Kletterei, bei der man manchmal auch nicht unbedingt übertriebene Höhenangst haben sollte. Die beiden Wasserfälle selbst sind sehenswert: knapp unter und einmal knapp über 200m stürzt der Merced River in die Tiefe über eine Granitsteilkante. Im Herbst sind die leider eher übersichtlich mit Wasser ausgestattet, was aber dem Eindruck keinen Abbruch tut. Tja, was macht man natürlich, wenn man Urlaubsfotos machen will? Richtig: man macht auch mal welche mit Selbstauslöser; eben die typischen "Och guck mal, da war ich!"-Bilder. Und dabei isses dann passiert. Ich positioniere meine Kamera passend für ein Manu-und-Markus-vor-Wassserfall-Bild, als mir mein Teleobjektiv aus der Tasche fällt. Rumms, drauf auf den Granitblock. Scheinbar erstmal nix passiert. Als ich dann später wieder ein Foto damit machen will, stellt sich sich heraus, daß das Teil offenbar massiv einen Schaden abbekommen hat. Es fokussiert einfach nicht mehr. Vermutlich sind einige der inneren Linsen etwas verwürfelt. Blöd. Der Tag war für mich in dem Moment eigentlich fast gelaufen. Glücklichweise ist die Landschaft genug Entschädigung und ein Objektiv hatte ich ja noch. Nachdem wir es dann glücklich und mehr oder minder zufrieden den Nevada Fall rauf geschafft hatten, sollte ja der Half Dome in Angriff genommen werden. Nun, sollte. Wir sind zwar noch bis auf circa 2100m ü.NN. weitergelaufen, aber dann war Schluss. Bis zur Spitze des Half Dome hätten noch etwa 500 Höhenmeter und 3km Strecke gefehlt, als wir umgekehrt sind. Es war einfach nicht zu schaffen. Ein andermal vielleicht. Irgendwann waren wir nach insgesamt 18km auch wieder an unserm Ausgangsort angekommen und konnten die Rückfahrt antreten. Ersatzbeine waren im Hotel leider nicht zu bekommmen. Wir werden also mit dem Muskelkater (und schlimmerem) leben müssen. Aber es hat sich jeder Meter gelohnt. Am zweiten Tag Yosemite haben wir es dann etwas ruhiger angehen lassen. Mal kurz nachfragen, ob sich jemand findet, der mein Objektiv reparieren kann, eine Fahrt zum Tunnel View (das wohl bekannteste Bild des Nationalpark. Fürchterlich viel los und wenn man ihn sieht, dann weiß man, wieso) und von dort aus zum Glacier Point weiter. Glacier Point allein ist schon eine Reise wert. 1000m über Yosemite Valley an einer Steilwand überblickt man von dort aus fast das gesamte Tal. Wie auf einem Modell reihen sich die Yosemite Falls an den Half Dome und den Nevada Fall. Hat fast was von Modelleisenbahn, nur daß die Modelle mehrere hundert Meter hoch sind. Letzten Endes ist das auch bloss gefaltetes und vom Eis bearbeitetes Gestein, aber hier hat sich das Eis ganz besonders viel Mühe gegeben. Eine Sache ist unbedingt (natürlich besonders aus Manus Sicht) erwähnenswert: die Tierwelt. Nachdem wir bereits auf den ersten paar Metern einige Male über die California Ground und Grey Squirrels (beides Eichhörnchenarten) gestolpert sind, werden das im Laufe der Zeit immer mehr. Nicht für umsonst soll man sein Essen dort immer gut wegpacken und die auf keinen Fall füttern. Außerdem zu sehen gab es noch blaue Eichelhäher (Steller's Jay), Rehe und sogar vermutlich einen Bären (leider nur im Halbdunkel aus dem Auto und weit weg, worüber zumindest ich nicht böse bin). Alles (außer dem Bären) recht zutraulich und manchmal sogar nervig. Nach einem letzten Blick vom Glacier Point haben wir uns dann von Yosemite verabschiedet und ihn gen Fresno verlassen. Als Abschiedgeschenk gabs Rauch und einen brennenden Wald. Allerdings alles ungefährlich, das war Absicht. Die Parkverwaltung brennt aus ökologischen Gründen von Zeit zu Zeit ausgewählte Waldstücke kontrolliert ab. Die Fahrt von Yosemite in Richtung Kings Canyon/Sequoia Nationalpark verlief glücklicherweise recht ereignislos. Einzig erwähnenswertes: ich bin jetzt mehr oder minder stolzer Besitzer eines Tamron 70-300mm Objektivs. Irgendwas brauch ich ja für den Rest des Urlaubs... Naja, preislich wars überschaubar und wenigstens ist so meine gute Laune gerettet. Und ich weiß jetzt, daß die Leute im amerikanischen Media Markt (heißt hier Best Buy) genausowenig Ahnung haben, wie in Deutschland. Bis die den Unterschied zwischen einem Filter und einem Adapterring verstanden hatten, hat es länger gedauert. Zumindest haben sie aber dann eingesehen, daß ich gewisse Probleme bekommen könnte bei dem Versuch, einen 72mm Filter in ein 62mm Gewinde zu schrauben. Helfen konnten sie mir trotzdem nicht. Egal, muss es halt erstmal ohne Filter gehen. Als nächstes schauen wir uns erstmal die größten Bäume der Welt und den tiefsten Canyon Nordamerikas an. Immer her mit den Superlativen! Wir machen schließlich nicht jeden Tag Urlaub! |
Beim Aufräumen meiner Platte (die Installation eines neuen Rechners von Zeit zu Zeit hat doch was für sich. Man findet einen Haufen Zeug, der entweder weg oder ins Web gehört. So geschehen mit der wilden Mischung aus Panoramen unten, der Aufnahmezeitpunkt
Aufgenommen: Dez 14, 20:19