Vor kurzem war ja wieder mal Löwenzahnzeit und wenn ich so jeden Mittag vom Büro zum Essen laufe, dann komm ich an einer Wiese vorbei, die voll ist von den Blumen. Irgendwie kam mir da in den Sinn, dass Frau Mama früher ja öfter mal Löwenzahnblütenhonig gemacht hat. Hm... Ist doch eigentlich mal wieder ein Plan um die Küche in totalem Chaos zu hinterlassen...
Die Holdeste aller Holden war erstaunlicherweise von der Idee angetan und so haben wir uns ans Blütensammeln gemacht. Wie immer natürlich generalstabsmäßig. 250 Blüten sollen etwa 1,5 Liter Honig ergeben. Wir haben 750 gesammelt. Ähem... Egal, nachdem man mit dem ersten Versuch größere Dinge an die Decke hätte kleben können (zu wenig Wasser), ist der zweite nun richtig gut geworden. Goldgelb, einigermaßen flüssig und verdammt lecker. Für Interessierte zum Nachkochen hier das „Familienrezept”:
250 Löwenzahnblüten sammeln (vorzugsweise NICHT direkt neben der Bundesstraße) und gut abwaschen. Man kann den Blütenkelch dranlassen, sollte nur darauf achten, dass nicht zu viel vom Stengel dran ist. Drei Biozitronen (ungespritzt) mit Schale in Scheiben schneiden und zusammen mit den Blüten in knapp 2 Liter Wasser ca. 1 Stunde kochen. Danach über Nacht ziehen lassen. Am nächsten Tag das ganze durch ein Tuch drücken (man will ja keine Blüten im Honig haben) und den Saft (der übrigens quietschgelb wie Orangensaft aussieht, aber komplett anders riecht) mit 2 kg Zucker 2-3 Stunden einkochen. Dazu kurz aufkochen, bis sich der Zucker gelöst hat und der Saft wieder klar wird (aufpassen, kocht extrem schnell über. Ich hab einmal die halbe Küche gereinigt. Außerdem verträgt sich Zucker und Ceran nicht so wirklich...) und dann nur noch sachte köcheln lassen. Zwischendurch kann man immer wieder mal die Konsistenz testen. Einige Anleitungen im Internet sagen was von "wenn der Saft zähflüssig vom Löffel tropft... Totaler Blödsinn. Solang das Zeug warm ist, ist es auch flüssig (wer schonmal richtigen Honig erwärmt hat weiß das). Daher: ein paar Tropfen raus und auf einem Teller abkühlen lassen. Dann bekommt man einen Eindruck, wie die Konsistenz sein wird. Wenn's noch zu dünn ist: weiterköcheln. Tja, ganz zum Schluss noch heiß in Schraubgläser einfüllen und diese kopfüber aufstellen → fertig ist der „Honig” (eigentlich ist es ja Sirup).
Aussehen tut das ganze dann in etwa so (man entschuldige die schlechte Freistellung. Ich war faul...):